Nach Schlaganfall: Schritt für Schritt Richtung Mobilität

Nur ein kurzer Moment, aber plötzlich ist alles anders. Nach einem Schlaganfall dreht sich alles um ein Ziel: Auf die Beine kommen, um den Alltag maximal selbstbestimmt zu meistern - Schritt für Schritt. Passgenaue Hilfsmittel, Transferhilfen und gute Mobilitätshilfen von Rollstuhl über Rollator bis Elektromobil begleiten diesen Prozess. Das Besondere: Schlaganfall Hilfsmittel berücksichtigen nicht nur die schnelle Ermüdbarkeit Betroffener, sondern unterstützen auch Pflegende dabei, sich ihre Kräfte einzuteilen. Was zeichnet sie im einzelnen aus?

 

Transferhilfen: Erste Schritte gemeinsam tun

Mit dem Leben davongekommen und im Pflegebett erwacht: Beginnen Rehabilitation und Mobilisierung, nehmen Pflegekräfte die Herausforderung an. Mit Hilfe einer belastbaren Transferscheibe, einem Drehteller auf fest installierten Kugeln, gelingt das Umsetzen vom Pflegebett in Rollstuhl oder Toilettenstuhl leichter. An zwei Punkten aufgelegt und per Griff gut zu führen, sorgt auch ein an der Unterseite gleitfest beschichtetes, mit bis 150 kg belastbares Rutschbrett für sicheren, kraftsparenden Transfer. Der Schlaganfall Patient nimmt auf einer leichtläufigen, rundum drehbaren Sitzplatte Platz. Die Füße erreichen den Boden nicht? Ein hautsympathischer Fußstuhl vor dem Bett als großzügige Standfläche und Aufstehhilfe überbrückt diese Distanz und kann auch auf einen Drehteller auflegt werden. Ein rutschhemmend beschichteter Hebegurt schont den Rücken der Pflegekraft beim Aufstehen und Absetzen auf der Sitzgelegenheit - während sich der Patient an dessen Griffschlaufen festhält. In schwierigeren Situationen macht ein höhenverstellbares, fahrbares Transfergerät Sinn. Vorausgesetzt, der Patient ist in den Beinen stabil und kann sich mit ein wenig Hilfe hinstellen. Diese belastbaren, ergonomischen Transfer- und Umsetzhilfen mit flacher Bodenplattform nutzen die Restkraft Betroffener und eignen sich auch für große Patienten. Eine Feststellbremse blockiert beide Räder des Hilfsmittels aus Stahl, Kunststoff, Aluminium und thermoplastischem Gummi für sicheren Stand. Die Beine an der gepolsterten Stütze, liegen die Hände auf dem Gerät auf, ein Haltegurt hilft im Rumpfbereich mit. Kleidung, die jetzt Falten schlägt und unangenehm drückt? Ein cleverer Gleitbezug weiß dies zu verhindern. Enge Raumverhältnisse zu Hause, schmale Türen, Bedarf unterwegs, der Betroffene ist eher klein? Dann kommen wendige Mini-Patientenlifter zum Einsatz. Bis 150 kg tragfähig sind sie trotzdem, etabliert in häuslicher Pflege und Pflegeheim.

Lagerungshilfen: Im Pflegebett mobilisieren

Patienten, die selbstständig aufstehen oder sich im Bett auf die Seite drehen können, finden in einer an der Längsseite des Bettes festgeschraubten Aufstehhilfe stabilen Halt. Dafür ist es zu früh? Trotzdem sorgen spezielle Hilfsmittel für Bewegung. Wie weich gepolsterte Gleitmatten, die bei Transfer, Umlagern und Mobilisierung immobiler Betroffener helfen. Sanftes Gleiten bei wenig Reibungswiderstand ersetzt hier kraftintensives Bewegen durch die Pflegekraft - ob auf eine Duschliege oder in den Rollstuhl. Gleitmatten unterstützen Brustkorb und Becken - beim Dreh auf die Seite und Umlagern, z. B. von der Rückenlage in die Bauchlage. Und wo Lagerungskeile unter dem Fuß ruhen, kann das Bein angewinkelt und der Patient in Seitenlage gedreht werden, die Gleitmatte im Rücken. Ist der Patient in Rückenlage gedreht, wird die Gleitmatte sanft unter ihm durchgezogen und der Betroffene mit ihrer Hilfe auf der Liegefläche bewegt. Hautfreundliche, stabile Lagerungskeile verhindern ein Abrutschen Richtung Fußende und realisieren flexible (Seiten-)Lagerung, angepasst an die pflegerische Maßnahme - ob Wechsel von Inkontinenzmaterial bis Körperpflege. Entspannt im Bett sitzen und speisen? Anschmiegsame Antigleitkissen, bei aufgestellten Füßen unter die Oberschenkel geschoben, stützen und sichern sanft die Beine.

Pflegerollstühle: Hier liegt gute Pflege richtig!

Rollstühle, die den Anforderungen täglicher Pflege genügen, punkten als Hightech-Fabrikate mit Kipp- und Liegefunktion, Kopfstütze sowie einstellbarer Sitz- und Rückeneinheit und Rückenverlängerung, um Schlaganfall Patienten bestmöglich für die Versorgung außerhalb des Bettes zu positionieren. Natürlich sind sie auch zum Einsatz bei elektrischer Schiebehilfe geeignet.

 

Rollatoren: Eine Hand genügt

Irgendwann machen sich Schlaganfallpatienten auf den Weg. Nach Schlaganfall und halbseitiger Lähmung nur eingeschränkt handlungsfähig, verhindert fehlende Hirnsteuerung ein Bewegen von Gliedmaßen. Leichte Rollatoren sind deshalb einhändig nutzbar, mit in Höhe und Winkel regulierbarem Schiebegriff aus weichem Schaumstoff für die beeinträchtigte Seite sowie einem Multifunktionsgriff von Einhandbremse und Feststellbremse auf der aktiven Seite, um die Räder bei minimalem Kraftaufwand zu arretieren. Bedienungsfreundliche Eurobremsen können zum Feststellen per Handballen heruntergedrückt werden. Natürlich fehlen auch Korb, Tablett und Klappsperre sowie eine Ankipphilfe nicht, um Hindernisse wie Bordsteine einfacher zu überfahren. Schmale Einhand-Rollatoren mit großen Rädern qualifizieren sich sowohl für den Einsatz in kleinen Wohnungen als auch Seniorenresidenzen. Aluminiumleichte und faltbare, aber robuste Gehhilfen auf satt rollenden Vollgummirädern, die es auf Rezept gibt und die, anders als ein Gehstock, stets Bodenkontakt haben und zur Sitzpause einladen. Besonders clever: Rollatoren, die Ihnen nach aufrechtem Gehen eine Wegpause gönnen - und sich im Handumdrehen in einen Rollstuhl verwandeln. Doch irgendwann werden Sie, dank verbesserter Bewegungskoordination, nicht zuletzt dank Physio- und Ergotherapie, auch den Rollator zur Seite zu stellen.

 

Zu Haus Fuß fassen: Alltagshelfer

Endlich zu Hause! Als Schlaganfall Betroffener lässt ein barrierefreier Wohn- und Lebensraum am schnellsten erneut Fuß fassen, ein Stimulieren der betroffenen Seite Halbseitengelähmte zügiger beweglich werden. Nach einem Schlaganfall den Alltag autonom zu bewerkstelligen, heißt, bei Null anzufangen. Wie neu greifen zu lernen. Greifhilfen mit ergonomischem Handgriff und gepolsterter Zange springen bei, um kleinere Gegenstände heranzuholen oder abzulegen. Greifhilfen, die den Arm führen, können auf Flächen aus Holz, Kunststoff und Metall befestigt werden oder trainieren horizontal die Feinmotorik. Spezielle Schreibgriffe erleichtern das Schreiben bei beeinträchtigten Händen bzw. Fingern, indem sie die Greifhandlung verstärken. Das Gehen gelingt bereits besser? Beachten Sie, dass sich der Körperschwerpunkt bei der Nutzung eines Stocks auf die gesunde Seite verlagert, was ein widernatürliches Gangmuster befördert und das gesunde Gleichgewichtsgefühl unterdrückt. Weshalb normale Gehstöcke lediglich Balancehilfen sind, die das Sicherheitsgefühl steigern. Ein Vierpunktstock (Stock aus Leichtmetall mit vier Füßen) ist anders - und dabei, wenn nach dem Rhythmus gesundes Bein/Stock/ krankes Bein geübt wird. Fit, um, in der Küche zu hantieren? Per Saugnapf fixierte Schneidebretter verhindern ein Verrutschen auf feuchten Oberflächen, Frühstücksbrettchen für Einhänder erleichtern das Brotstreichen - nur einige von vielen Helfern, die den Alltag vereinfachen!

 

Nicht nur auf Reisen: Transportrollstühle

Noch erlaubt das eigene Durchhaltevermögen kein langes Sitzen oder Stehen: Ohne Rollstuhl geht es (noch) nicht, ob drinnen oder draußen, Behördengang oder Arztbesuch - egal, ob allein unterwegs oder Angehörige mit zupacken. Weil viele öffentliche Gebäude, Freizeiteinrichtungen und auch Gastronomie noch immer nicht auf Rollstühle eingerichtet sind, sollte sich der rollende Helfer auf weniger als die Hälfte der Sitzbreite dünnmachen und über eine Bremse für die Begleitperson verfügen. Dabei erlauben auch Reiserollstühle von höherer Tragkraft oder für Betroffene über 1,80 Meter eine optimale, entspannte Beinstellung sowie eine Sitz- und Rückenpartie, die sich an die Körpermaße anpasst. Spezielle, verstärkte Schwergewichtsrollstühle, mit bis zu 200 kg belastbar, zeichnen sich durch nach vorn verlagerte Lenkräder sowie abstützende Seitenteile aus - für optimale Balance und Gewichtsverlagerung.

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Mit Rollstuhl unterwegs: Flexibel, klein zerlegt, maßgenau

Je leichter dieser, desto einfacher der Transfer. Und der Transport: Auf Knopfdruck lassen sich nicht nur Armlehen und Fußstützen, sondern auch die Hinterräder sogar abnehmen, was kleine Transporträder enthüllt. Obwohl faltbar, klappert hier nichts, alles sitzt stramm. Kippstabil, aber flexibel: Klappen Sie die Armauflagen hoch, die Seitenteile nach hinten weg, nehmen Sie die Beinstützen ab. Feststellbremsen halten den Rollstuhl am Platz. Sie sind auf Ihren Rollstuhl durchgängig angewiesen? Gute Modelle verhalten sich quasi wie ein externes Körperteil - in Rückenlehne, Sitzhöhe, - breite und -tiefe sowie Neigungswinkel angepasst. Weshalb Ihr Rollstuhl Sie weder einzwängen noch durch instabiles Sitzmaß anstrengen sollte. Persönliche Rollstuhlbreite messen? Hier (Link: https://www.handicap-shop.eu/senioren-und-mobilitaet/rollstuehle-und-zubehoer/rollstuhl-ausmessen/).

 

Beine und Arm(e) ersetzen: Elektrorollstühle

Im Rollstuhl alles erledigen, was ich früher zu Fuß gemacht habe: Größere Reichweiten und Geschwindigkeiten, die sich hinter Elektromobilen nicht verstecken müssen, sind Sache von Elektrorollstühlen mit Hinterradantrieb, automatischer Magnetbremse, Handbremse an der gesunden Seite und großen Batterien, aber kleinem Wendekreis und geringer Gesamtabmessung. Im Kofferraum machen sie sich trotzdem ganz klein. Schnell reagierende, parametergenau eingestellte Bediengeräte wie ein abschwenkbarer Joystick mit übersichtlichem Bedienfeld können für souveräne Kontrolle wahlweise auf rechter oder linker Seite montiert werden. Auch eine Steuerung mit dem Mund ist möglich; Forschungsprojekte wie Glass-Chair-App entwickeln Lösungen, Rollstühle per Kopfbewegung oder Sprachbefehl zu steuern. Hindernistauglich dank guter Bodenfreiheit und sportlichen, kipp- und pannensicheren Profilreifen, bringt Sie Ihr Elektrorollstuhl bei gut gefedertem Fahrwerk voran. Zahlreiche Einstelloptionen passen ihn Ihren Sitzbedürfnissen an. Denn ein solcher Rollstuhl richtet sich nach Ihnen - nach dem, was Sie bereits können oder noch nicht schaffen. Weil er Ihnen die Beine ersetzt und einen fehlenden Arm unterstützt, muss er nicht zuletzt auch auf vielen Terrains zurechtkommen. In diesem Krankenfahrstuhl lecker aussehen? Na klar, auch das - in Sonnengelb, Lemon, Bronze oder Metallic-Nuancen.

 

An Kraft gewinnen: Elektromobile

Ein Senioren Elektromobil ist ebenfalls ein Krankenfahrstuhl und Kassenhilfsmittel, aber unterscheidet sich vom E-Rollstuhl nicht nur im günstigeren Preis, sondern auch in Steuerung, Programmierbarkeit, drehbarem (Kapitäns-)Sitz und Konstruktion. Die Kontrolle übernimmt das Cockpit. Nach der Fahrt im Außenbereich können Sie zu Stock oder Handrollstuhl wechseln. Was bedeutet, dass Elektromobile Ihren Aktionsradius weiter und dabei unabhängiger ausdehnen. Sprich, Sie können trotz Gehbehinderung den Alltag meistern, einkaufen und soziale Kontakte pflegen. Allerdings sind, anders als beim Elektrorollstuhl, bei vielen Fahrzeugen gesunde Arme zum Bedienen und Steuern notwendig. Aber Spezialideen holen auf, mit durchdachten Bedienelementen am Lenkerkopf für eine einhändige Bedienung nach Schlaganfall und ergonomischen Sitzen mit regulierbarer Lendenwirbelstütze. Also - falls es Ihnen inzwischen besser geht, aber die Kraft in den Beinen und Ihr Durchhaltevermögen noch begrenzt sind, könnte ein Senioren Elektromobil Ihr neuer Partner sein. In engen Ecken navigieren, auf Parkwegen oder ebener Rasenfläche rollen? Auch leichtgewichtige Elektromobile bieten Federungskomfort und sind mit geringem Krafteinsatz in wenige Teile zerlegbar, um möglichst ohne fremde Hilfe verladen zu werden.

 

Gesucht: Das perfekte Hilfsmittel für Ihr Plus an Mobilität

Direkt nach dem Schlaganfall sind die Kräfte begrenzt: Man ermüdet schnell, weshalb alles maximal einfach und schnell gehen muss. Geeignete Hilfsmittel sind leicht in Gramm, aber hart im Nehmen - und helfen Betroffenen dabei, nach und nach immer aktiver zu werden! Für gelungene Reha ist deshalb die überlegte Wahl der richtigen Hilfsmittel zentral. Was darunter fällt, lesen Sie hier (Link: https://www.gesetze-im-internet.de/mobhv/BJNR209710009.html). Nach Erhebungen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe leben zweieinhalb Jahre danach mehr als die Hälfte der Patienten mit einem auf sie speziell angepassten Hilfsmittel von Rollstuhl bis Elektromobil. Aber wer berät? Für Innovationen offene Sanitätshäuser sind wichtige Ansprechpartner, denn sie stellen Ihnen das Benötigte in Kooperation mit den Kassen zur Verfügung, warten und reparieren - und vor allem: Sie weisen Sie und Ihre pflegenden Angehörigen fachgerecht ein! Schlaganfall-Patienten sind von unterschiedlichsten Einschränkungen betroffen: Nur individuelle, persönlich angepasste Hilfsmittel gleichen diese Defizite wirksam aus! Ständiges Training der durch den Schlaganfall in der (Fein-)Motorik behinderten Seite steigert nach und nach Kraft, Beweglichkeit und Körpergefühl. Hauptziel und Marschrichtung: Nach einem begrenzten Zeitraum ohne auszukommen!

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